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17 Nov 2020 08:42 - 17 Nov 2020 08:45 #2123 von Rantanplan
Hallo Zusammen!

Es ist soweit!! Meine Goth ist beinahe bereit für erste Tests! :25: :013:



Die Lackierung ist zwar noch verbesserungsfähig, aber das stelle ich im Moment noch zurück. Das Foto entstand nach dem Entfernen des Klebebands, daher ist der Übergang zum Rumpf noch ziemlich hässlich... :silly:

Ich möchte sobald als möglich einen neuen Motor (Segel) bauen, doch für erste Erfahrungen reicht mir was ich habe. Es geht mir nur um den Spass endlich zum ersten Mal eine RC-Segelyacht zu steuern! Da sollte es auch keine Rolle spielen dass der Bugfender noch fehlt... Wenn ich sie steuern kann und sie nicht untergeht wäre das ein Erfolg auf ganzer Linie!! ;)

Für den Trimm halte ich mich an eine Anleitung, die ich im Netz gefunden habe. Sie ist zwar auf die MM und die Rubin ausgelegt, erklärt aber meiner Meinung sehr gut wie man vorgehen kann:

www.radiosailing.de/technik/rigg-segel/1...-und-der-micro-magic

Habt ihr mir einen Tipp, wie ich das notwendige Ausgleichgewicht am Vorsegel bestimme? Muss man das einfach ausprobieren? Mit wieviel Gramm sollte ich anfangen?

Dein Angebot Gallimimus, mir einen Bugfender zu giessen, nehme ich sehr gerne an!! Ich brauche eine minimale Höhe von 6,9 cm, oben eine Breite von 1 cm und eine max. Tiefe von 7mm. Würde das passen? Herzlichen Dank für Deine Hilfe!!

Wenn mir jemand noch eine Racing-Schildkröte (oder eine Schablone) für superschnelle RG65-Segel ausleihen bzw. zur Verfügung stellen könnte, wäre ich natürlich sehr dankbar! ;-) Ich überlege mir auch, ob ich mir Segel kaufe, denn Qualitativ gute Segel selbst herzustellen ist einfach mega anspruchsvoll!

Machts gut und bleibt gesund!!

Grüsse Rolf
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Letzte Änderung: 17 Nov 2020 08:45 von Rantanplan.
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18 Nov 2020 11:07 - 18 Nov 2020 11:08 #2124 von Rantanplan
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20 Nov 2020 14:48 - 20 Nov 2020 14:49 #2125 von Gallimimus
Hoi Rolf

Gratuliere! Sieht super aus! Echt klasse wie Du das gemacht hast!

Herzliche Grüsse

Dominik
SUI 47

Schöner segeln
Letzte Änderung: 20 Nov 2020 14:49 von Gallimimus.
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21 Nov 2020 07:48 - 22 Nov 2020 03:33 #2126 von Rantanplan
Abschlussbericht

Nun ist also soweit! Der Bau meiner Goth ist fertiggestellt! Wie sie sich dann auf dem Wasser schlägt wird sich zeigen, hängt dann wesentlich vom verwendeten Rigg ab und ist ein neues Kapitel. Es ist daher Zeit ein Resumé zu machen:

Wenn man bedenkt, dass ich vor 5 Monaten noch keinerlei Erfahrung mit RC-Modell-Eigenbauten hatte, kann ich wirklich zufrieden sein! Heute, nach ca. 350 Std. im Bastelkeller, würde ich vieles anders machen und vielleicht hilft ja mein Bericht anderen wagemutigen Anfängern einige Fehler die ich gemacht habe zu vermeiden?!

Rumpfbau:

Achtet von Anfang an darauf, dass Ihr Euch exakt an den Plan haltet. Bereits beim Aufbau der Helling, der Genauigkeit Eurer Spanten entscheidet sich vieles. Macht Euch gedanklich einen Plan wo Ihr mit dem Kleben der Planken beginnen wollt. Wo sind die Problemstellen und wie könnt Ihr diese am Besten meistern? Die Planken müssen zwar gebogen werden, versucht aber jegliche "Spannungen" zu vermeiden. Das beginnt schon bei den Balkenwegern. Auch wenn es manchmal nicht danach aussieht, es geht! ;-) Manchmal ist es ein 1/10mm, der alles passend macht! :-) Die Spanten welche im Boot bleiben und auch die Auflage für das Vordeck bilden werden, sind besonders wichtig! Überlegt am Besten jetzt schon, wie es am Schluss aussehen soll und wie es auch am Besten mit dem Innenausbau passt (Schotweg, Servos, Kiel-, Masttasche etc.)
Bevor Ihr die Glasfaser in die Hand nehmt solltet ihr die komplette Oberfläche perfekt geschliffen/korrigiert (mit Spachtelmasse) haben, denn danach sind nur noch minimalste Korrekturen möglich.
Ich war da viel zu ungenau und hatte noch gar keinen Plan, wie das dann mit den Einbauten aussehen soll. Auch habe ich vermutlich die Glasfaser beim Übergang zum Deck teilweise zu wenig angeschliffen und daher hat es mir an einigen Stellen die gesamte Lackschicht gelöst. Das Problem hier ist: wenn man zu viel schleift, wird die Glasfaser verletzt...

Anhänge:

Der wohl mit am entscheidenste Schritt, wie das Boot sich dann in der Praxis schlägt, ist der Einbau des Ruders und der Mast-, Kieltasche. Ich empfehle Euch spätestens jetzt einen Plan zu haben, wie Ihr das Boot fetigstellen wollt. Servos, Schotwege, Vordeck, Decköffnungen, Luke usw. Das verhindert Überraschungen, wie ich sie z.B. mit der zu kurzen Kielschraube und verbauten Schotwegen erlebt habe!

Wie gut ich die Anhänge verbaut habe, wird sich erst noch zeigen?! Ich habe aber diesbezüglich ein gutes Gefühl bzw. konnte noch keine Mängel feststellen.. Haltet Euch an den Plan!

Deck:

Vor dem Aufkleben des Decks würde ich heute nur die Oberfläche Epoxieren. Ich habe sie ja schon lackiert.. Das war doof, denn ich musste vieles nochmals abschleifen damit ich das Vordeck auch verkleben kann. Wie dicht das ganz geworden ist, wird sich noch zeigen, denn ich musste entgegen den Empfehlungen beim Verkleben alles "festknallen". Ich ging davon aus, dass das Problem beim "festknallen" des Epoxierten Decks ist, dass an den fest verklebten Stellen Einbuchtungen entstehen. Darum habe ich einfach alles stark mit Klebeband runtergeklebt... Es sieht regelmässig aus. Ob es dicht ist....??

Segel:

Meine 1:1-Schildkröte ist vom Profil her ganz in Ordnung, das heisst, wenn 5% i.O. sind... Ich habe später gelesen, dass wesentlich grössere Profile gemacht werden... Den Knick habe ich allerdings gar nicht gut hinbekommen. Mein Segel hat von der Seite gesehen mehr eine "Dachform" denn eine schön regelmässige Rundung.. Hier steht noch viel Arbeit vor mir...

Ich melde mich dann mal mit meinem ersten Praxisbericht. Es ist gerade warten auf die richtigen Bedingungen angesagt.

Vielen Dank allen, die mich unterstützt, beraten, aufgemuntert haben!!

Machts gut!!

Grüsse Rantanplan
Letzte Änderung: 22 Nov 2020 03:33 von Rantanplan. Grund: Die "mind. 500 Std" Bauzeit waren etwas übertrieben... ;-) Aber im Schnitt war ich in den 5 Monaten sicher gut 2 Std./Tag (und in der Nacht :-) ) am Basteln..
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21 Nov 2020 13:08 #2127 von Gallimimus
Hoi Rolf

Danke für den gelungenen Bericht, ich finde es toll, dass du es gewagt hast und deine Baufortschritte gezeigt hast. Wie man sieht ist dein Projekt gelungen, von solchen Beiträgen lebt das Forum!

5% sind übrigens gut, ich habe mehr Profil gemacht und bin nicht zufrieden damit...

Danke und... der Bugfender kommt, musst halt ev. noch etwas anpassen, aber das sollte gehen. Ich mache das aus einem 2 Komponenten Silikon, du kannst dann den Fender auch mit Aquariumsilikon oder ähnlich aufkleben. (Etwas anderes hält nicht...)

Es Grüessli

Dominik

Schöner segeln
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22 Nov 2020 09:19 #2128 von lacanoe
Hallo Rolf
gratuliere! Du hast ein anspruchsvolles Boot gebaut und das in nur 5 Monaten! Dass die Lackierung noch nicht so schön ist wie Du Dir das wünschen würdest hat ja keinen Einfluss auf das Segelverhalten. Lackieren ist eine Geduldssache und braucht viel Erfahrung, auch ist das Lackieren von Epoxidharzen ein technisch schlecht gelöstes Problem. So hat einer der renomiertesten Hersteller von Epoxiden für den Bootsbau die Produktion seines Lackes aufgegeben, weil er nach etlichen Jahren plötzlich zu wenig haftete. Wenn ich ein Boot so lackieren wollte dass man sich darin ebenmässig spiegelt hiess das: 3 x Epoxid mit zwischenschleifen und 5x lackieren zuletzt mit Klarlack und jeweils Nasschliff dazwischen. Die berühmten Böschmotorboote werden m.W. 12 mal lackiert mit immer feinerem Zwischenschliff und am Schluss erst noch poliert... Aber Du willst ja nicht noch mehr Stunden im Keller verbringen. Was die Trimmanleitung betrifft: ich habe nicht mehr die ganze im Detail gelesen, ich halte sie für gut weil sie eine gewisse Systematik hat und die Zusammenhänge anschaulich zeigt. Auch wenn Du für die Goth nicht konkrete Zahlen herausnehmen kannst.
Was das Gegengewicht betrifft: auch da ist das nicht eine Frage einer Grammzahl. Da Du offensichtlich auch eine Dirk verwendest haben die Gegengewichte bei mir nur die Funktion, den Baum auszubalancieren so dass er sich leicht dreht und bei Krängung nicht einfach nach Lee kippt und dort "hängen" bleibt. Auf Vorwindkursen ist es dann schwieriger die Fock aus dem Windschatten des Grosssegels in die Schmetterlingsstellung zu bekommen. Wenn Du den Baum aber komplett ausbalancierst kann es bei ganz wenig Wind sein dass der Baum durch die Wellen hin und herschaukelt und die Fock nicht mehr optimal steht. Es ist also ein Kompromiss. Eine andere Funktion für das Gegengewicht kenne ich nicht.
Was das Profil der Schildkröte anbetrifft: die 5% sind ws. kein Problem. Auch hier geht es um einen Kompromiss: ein bauchigeres Segel produziert bei wenig Wind mehr Kraft (Krängung und Vortrieb). Es kommt aber auch drauf an wo der tiefste Punkt des Profils liegt: 30-40% vom Vorliek weg sind so Zahlen die man lesen kann. Ein flacheres Segel mit dem tiefsten Bauch bei 40% hilft bei mehr Wind, lässt sich höher an den Wind segeln aber killt bei Windschwankungen auch schneller, du musst schneller mit dem Ruder den Kurs korrigieren und Ruder legen bremst immer. Zudem musst Du mit einem Modellboot aus der Distanz schnell sein. Am Modellboot haben wir an der Wasseroberfläche und an der Mastspitze proportional mehr Windvariaibilitäten als bei einem bemannten Boot, das spricht theoretisch für unterschiedliche Profile oben und unten. Bis heute habe ich keine im Windkanal getestete Profile für Segel gefunden. Die aerodynamsich getesteten Profile für Modellflieger eignen sich nicht. Es gab mal ein Programm welches Segelbahnen ausgehend vom gewünschten Profil zeichnete. Ich habe solche Bahnen für Modellsegel gerechnet und zeichnen lassen. Die Unterschiede lagen im Bereich von mm-Bruchteilen. Zudem : Drucker haben erhebliche Abweichungen was Du beim Ausdrucken der Mallen schon gemerkt hast. D.h. was wir auf der Schildkröte kleben, ist von unserem feinmotorischen Geschick abhängig. Schnelle Segel sind also mehr eine Erfahrungsssache als eine rechnerische Sache. Wenn Du von einem Knick sprichst: schau wie das Segel bei Fahrt steht. Zudem stellt es Dir geometrisch genau vor: was Du auf einer Schildkröte klebst ist abhängig vom Winkel zwischen den beiden Flächen. Wenn Du von einer Dachform sprichst: rührt die nicht von dere Segellatte her? Auf dem Fireball verwendeten wir konische Segellatten mit Ausnahme der durchgehenden Toplatte. Und zuletzt glaube ich, dass der Bauch des Vorlieks nicht nur den Twist der Achterkante beeinflusst sondern auch das Profil. Ich hatte eine u.a. eine Fortune 612, die wurde mit platten Segeln geliefert, auch die Segel der Easy Footy bestanden ursprünglich nicht aus profilierten Bahnen. Als ich profilierte baute wurden die Boote vor allem bei Welle schneller und liefen mehr Höhe. Es entstand dennoch ein Profil welches abhängig war von der Vorliekrundung und der Mastbiegung und dem Zug auf dem Mastliek. Natürlich verändeerte sich auch der Tist/ die Öffnung des Achterlieks. Da lt. Aerodynamik der grössere Teil der Segelkraft auf der Leeseite entsteht kommt dem Spalt zwsichen Fockachterliek und Leeseite Grosssegel eine grosse Bedeutung zu. Ganz entscheidend war das auf dem FD mit seiner überlappenden riesen Genua. Also: beim praktischen Segeln auf die Zusammenhänge achten bevor du eine neue Form baust. Und wenn du Segel kaufst, schau ob diese für Dein Rigg geschnitten sind. Für unsere Regattasegel wollte der Segelmacher immer wissen welchen Mast wir segeln und lieferte auch Zahlen für die Riggspannung.
Viel Spass beim Segeln. Auf dass der Wind nicht plötzlich abstellt, Du nicht im Seegras, Laub, Aesten hängen bleibst und keine Fehlfunktionen auftreten. Ich habe meist ein Kajak oder ein Motormodellboot in der Nähe seit ich mal im Winter in Unterhose in den See schwamm: ein zu schwach dimensioniertes altes Ruderservo gab den Geist auf und das Boot war zu luvgierig getrimmt so dass es nur noch hin und her dümpelte und kein Mensch weit und breit.

herzlich Martin
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